Die Geschichte vom heiligen Christophorus
Vor langer Zeit lebte ein Mann namens Offerus. Er war viel größer und stärker als die meisten anderen Menschen. Deshalb wollte er nur dem stärksten und tapfersten König dienen, und so suchte er auf der ganzen Welt nach diesem König. Auf seiner Reise erlebte Offerus viele Abenteuer. Doch sobald er einen mächtigen König gefunden hatte und ihm diente, hörte er von einem anderen, der noch mächtiger war. Es schien, als könnte er niemals seinen Herrn finden. Eines Tages begegnete Offerus einem heiligen Mann, der Reisende durch einen reißenden Fluss führte. Der Heilige erzählte Offerus von Gott, und Offerus wollte wissen, wie er Diener eines so mächtigen Herrn werden könnte.
Der Mann antwortete Offerus, dass er Gott dienen könne, indem er den Menschen helfe. Offerus beschloss, die Arbeit des heiligen Mannes zu übernehmen. Doch anstatt die Reisenden durch den Fluss zu führen, trug er sie auf seinem Rücken. Offerus baute sich ein Haus am Fluss und trug sein ganzes Leben lang Menschen durch die Stromschnellen. Aus einem Ast hatte er sich einen stabilen Stab geschnitzt, mit dem er sich im tiefen Wasser abstützen konnte. Offerus schützte das Leben von vielen dankbaren Reisenden. In einer stürmischen Nacht trug Offerus ein kleines Kind auf seinen Schultern durch den Fluss. Während er durch das Wasser watete, wurde das Kind schwerer und immer schwerer, bis es sich anfühlte, als lastete die ganze Welt auf Offerus’ Schultern. Aber Offerus sagte nichts und bemühte sich, nicht zu stolpern und zu fallen. Als sie das Ufer erreicht hatten, offenbarte sich das Kind als Jesus Christus, Gottes Sohn. Als Beweis befahl er Offerus, seinen Stab in den Boden zu stecken. Am nächsten Morgen hatte sich der Stock in einen Palmbaum verwandelt. Seit diesem Tag wurde Offerus „Christus-Träger“ genannt, Christophorus. Heute ist Christophorus der Schutzheilige der Reisenden.
Unser Leitbild
„Und Jesus stellte ein Kind in die Mitte.“ Mit diesem ganz praktischen Tun zeigt Jesus seinen Jüngern, woran sie sich in ihrer Gemeinschaft orientieren sollen.
Die Kinder stehen im Mittelpunkt unserer Gemeinschaft und Arbeit in der Kindertagestätte. Für sie sind wir da in ihren unterschiedlichen Prägungen und Herkünften, mit ihren Bedürfnissen und Charismen. Um sie dreht es sich an erster Stelle in unserer Arbeit, die immer nur im Zusammenspiel mit den Eltern und Familien geleistet werden kann. Von den Kindern können alle Beteiligten in unserer Kindertagestätte, in unserer Pfarrei und in den Familien viel lernen, wie die Jünger zur Zeit Jesu von dem Kind viel lernten, das er in die Mitte stellte.
Für dieses Tun braucht es viel Phantasie und Kreativität, fachliche Kompetenz und Spontanität, oftmals Geduld und Gelassenheit und in allem das Vertrauen, getragen zu sein von einem guten Team, dem Vertrauen der Eltern und Gott, der auch heute in uns seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter findet, denen die Kinder in die Mitte ihres Tuns gestellt sind.
Pfarrer Hermann Hülsmann
Das christliche Menschenbild
Wir sehen den Menschen als Geschöpf Gottes.
Gott sagte: „Jetzt will ich etwas schaffen, das mir ähnlich ist. Ich will Menschen machen.“ Und er schuf den Menschen nach seinem Bild. Mann und Frau. Jeden und jede einzigartig und nur wenig geringer als er selbst.
Wir nehmen wahr, dass Gott dem Menschen die ganze Schöpfung und besonders uns gegenseitig anvertraut hat.
Der Mensch ist gewürdigt, Mit-Schöpfer Gottes zu sein. Gott baut auf uns! So haben auch wir heute Verantwortung für die Schöpfung, uns selbst und unsere Nächsten.
Wir glauben, dass Gott in Jesus Mensch geworden ist. An der Lebensart Jesu orientieren wir uns, damit Leben gelingt.
Als Johannes damals aus dem Gefängnis die Menschen fragte, wie dieser Jesus mit den Menschen umgeht, gab Jesus ihnen den Auftrag, Johannes zu berichten, was sie erleben:
Jesus antwortete ihnen: „Geht hin und berichtet dem Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird das Evangelium verkündet, und selig ist, wer nicht Anstoß nimmt an mir.“ (Mt. 11, 2–6)
Der pastorale Auftrag
Aus dem christlichen Menschenbild ergibt sich der pastorale Auftrag unserer Kindertagesstätte. Wir schaffen Begegnungsmöglichkeiten im Alltag und begleiten unsere Kinder und ihre Familien auf ihrem Weg.
Im Dialog mit den Eltern sowie in Zusammenarbeit mit der Kirche, dem Bistum, Vereinen und Verbänden setzen wir uns für ein christliches Miteinander ein.
Unsere Orientierungspunkte finden wir in der christlichen Botschaft, dem Evangelium. In dieser Gemeinschaft mit den Familien verstehen wir unsere Kindertagesstätte St. Christophorus als Teil der Kirche, eng verbunden mit der örtlichen Kirchengemeinde St. Martinus, die sie trägt. Zudem gehört der interreligiöse Dialog fest zu unserer Arbeit.
Die religionspädagogische Fachkraft in der Kita übernimmt dabei eine zentrale Rolle: Sie ist das Bindeglied zwischen Kirchengemeinde und Kindertagesstätte:
Die Kindertagesstätte braucht die Kirchengemeinde.
Die Kirchengemeinde braucht die Kindertagesstätte.
Das Bild vom Kind
Jedes Kind ist einzigartig! In seiner Individualität ist es in unserer Kindertagesstätte „Herzlich Will-kommen“.
Wir bieten den Kindern entsprechend des niedersächsischen Orientierungs- und Bildungsplans die Möglichkeit sich ganzheitlich zu entfalten. Auch der Kinderschutz nimmt dabei eine zentrale Rolle ein.
Es ist unser Ziel alle Kinder gleichberechtigt, fair und wertschätzend zu unterstützen, damit sie mit Freude, je nach Lebens- und Entwicklungsalter, partizipativ an unserem Kita-Alltag teilhaben können. Das bedeutet für uns, jedes Kind wird angehört und informiert, darf mitbestimmen und selbstbestimmen.
Als integrativ arbeitende Einrichtung begleiten und fördern wir alle Kinder entsprechend ihren Bedürfnissen und Bedarfen, so dass Teilhabe am Leben gelingt.
Wir als „Wegbegleiter“ geben den Kindern Sicherheit und Halt im Alltag. Durch unsere entwicklungsbegleitende/-fördernde Arbeitsweise vermitteln wir Werte, die ein vorurteilsbewusstes Zusammenleben ermöglichen.
Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kindertagesstätte
Eine vertrauensvolle und offene Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns besonders wichtig. Die Grundlage dafür bilden die unbedingte Wertschätzung, das einfühlsame Verstehen und die authentische Haltung. Wir verstehen Eltern als die wichtigsten Bezugspersonen für ihre Kinder und sehen uns als professionelle Begleiter*innen in der Erziehung und Bildung. Durch den kontinuierlichen Austausch und die transparente Informationsweitergabe schaffen wir eine stabile Grundlage für das Wohl der Kinder, deren ganzheitlichen Entwicklung und individuellen Lebenswelt. Außer-dem laden wir die Eltern herzlich ein, aktiv an der Gestaltung von Projekten, Festen und Gottes-diensten teilzunehmen. Darüber hinaus ist es uns wichtig, die Eltern auf weitere Angebote außerhalb der Einrichtung unter anderem über digitale Plattformen aufmerksam zu machen und zu informieren.
Die Mitarbeitenden
In unserer Kindertagesstätte arbeiten die Mitarbeitenden in einem interdisziplinären Team zusammen, das sich durch ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander auszeichnet.
Mit einer zielorientierten Arbeitsweise steht das Wohl des Kindes für jeden Mitarbeitenden an oberster Stelle. Im stetigen Wandel unserer Gesellschaft, der pädagogischen Arbeit und der sich verändernden Rahmenbedingungen haben die Mitarbeitenden die Fähigkeit ihre pädagogische Arbeit flexibel anzupassen. Dabei werden die benötigte Beständigkeit und Zuverlässigkeit bei den Kindern und Eltern beibehalten und die Grundwerte des christlichen Menschenbildes berücksichtigt.
Die Zusammenarbeit der Mitarbeitenden ist geprägt von einem gegenseitigen Gesehen werden, einem offenen Austausch und einer talent- & stärkenorientierten Zusammenarbeit und einem gegenseitigen Gesehenwerden, sodass gemeinsam Lösungen gefunden werden. Das Wachsen, u. a. durch Fort- und Weiterbildungen, Reflexion, kollegiale Beratung und Supervision, jedes einzelnen Mitarbeitenden trägt zur Kompetenzerweiterung des Gesamtteams bei.
Die Leitung
Die Leitung unserer Kindertagesstätte versteht sich als kompetente und professionelle Ansprechperson für alle Anliegen zur Betreuung, Bildung und Erziehung der Kinder, sowie für die Zusammenarbeit mit den Eltern, den Mitarbeitenden und dem Träger.
Mit einer professionellen Arbeitsweise schafft sie eine vertrauensvolle Grundlage für die tägliche Arbeit.
Dabei wird großen Wert auf die Vernetzung zwischen Kindertagesstätte, der Kirchengemeinde St. Martinus und anderen Institutionen gelegt. Dazu gehören sowohl die Zusammenarbeit mit dem Träger und dem Bistum Osnabrück, sowie der Austausch mit anderen Einrichtungen, weiteren Fachkräften, der Fachberatung und verschiedenen Institutionen. Diese Vernetzung ermöglicht es, die Qualität der Arbeit kontinuierlich zu sichern. Die Kindertagesstätte und ihre Arbeit werden von der Leitung nach außen präsentiert.
Die Leitung begegnet allen Beteiligten mit einer neutralen und gleichzeitig zugewandten Haltung, die Respekt und Wertschätzung für verschiedene Meinungen, Perspektiven und Weltanschauungen zeigt.
Sie versteht sich als Vermittler*in, um die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um sowohl die Belange aller Kinder als auch die Anliegen der Eltern, der Mitarbeitenden und des Trägers bestmöglich zu integrieren.
Das Selbstverständnis als Träger
Gemeinsam sind wir stark.
Wir, die Kirchengemeinde St. Martinus, sind Träger der Kindertagesstätte St. Christophorus und übernehmen als freier Träger für die politische Gemeinde damit die Verantwortung für Organisation, Finanzierung und Qualität der Betreuung. Dazu gehören die Auswahl und Fortbildung des Personals, die Förderung der Zusammenarbeit mit den Eltern sowie die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.
Unser Ziel ist es, den Kindern eine ganzheitliche Entwicklung in einem christlich geprägten Umfeld zu ermöglichen. Dabei stellen wir sicher, dass sowohl religiöse als auch rechtliche Anforderungen erfüllt sind und die finanzielle Stabilität gesichert bleibt. Gleichzeitig schaffen wir die nötigen Rahmenbedingungen, damit das pädagogische Personal bestmöglich arbeiten kann.
Diese Verantwortung tragen insbesondere die gewählten Gremien (Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat), der Pfarrer, die hauptamtlichen Mitarbeitenden, sowie die Kindertagestättenkoordination.
Nur in einem starken Netzwerk aus der politischen Gemeinde, dem Generalvikariat, der Caritas, und anderen Kindertagesstätten und Schulen lassen sich die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich „schultern“.